Eine Traumrunde vom Tegernsee zum Tegernsee
Bad Wiessee - Valepp Tal - Spitzing - Schliersee - Bad Wiessee
Rundkurs | 59 km | 940 hm | ca. 3:45 Std.
Route:
Die Tour beginnt am westlichen Teil des Tegernsees, genauer gesagt in Bad Wiessee. Hier fahren wir zunächst ganz langsam und vorsichtig direkt an der Seepromenade entlang. Nachdem kein separater Radweg vorhanden ist, heißt es hier Rücksicht nehmen, da wir uns die Fahrbahn mit Fußgängern und Vierbeinern teilen müssen, was aber absolut kein Problem darstellt. Ärgerlicher ist dann eher der offizielle Radweg nach Rottach Egern, das wir nach ein paar Minuten erreichen. Hier muß man leider feststellen, welchen geringen Stellenwert Radfahrer am Tegernsee haben. Schade, aber so muß man halt ein paar „unwürdige“ Abschnitte auf dem Gehweg direkt neben der vielbefahrenen Hauptstraße befahren. Das ginge besser, aber egal, davon lassen wir uns die Laune nicht verderben:)
Ab dem Ortsteil Egern wird´s ruhiger, denn von hier ab folgen wir zunächst dem Weißachdamm und dann der Weißach flussaufwärts. Vor uns liegt der Wallberg, den wir rechts liegen lassen und durch ein kleines Wohngebiet die Urbanisation verlassen. Bis hierher verläuft die Strecke mehr oder weniger flach. Das ändert sich nun schlagartig. Nachdem wir die letzten Häuser passiert haben, durchzieht ein perfektes kleines Teerband, saftige grüne Wiesen, die mit paradierenden Milchkühen garniert sind. Optisch fühlt man sich in einem flachen Gelände, doch in der Realität geht´s hier mit 2-3 Prozent Steigung Richtung Valepptal. Links und rechts Berge, hinter uns der Tegernsee und wir mit moderater Steigung inmitten dieser faszinierenden Szenerie – Radfahrerherz was willst du mehr! Diese „Radfahrer-Traumstraße“ bringt uns zur Hauptzufahrt in die Valepp. Dabei handelt es sich um eine sehr gut geteerte Mautstraße, die Aufgrund der Gebühren für alle Kraftfahrzeuge (nicht für Radfahrer!) nur mäßig befahren wird.
Kurz nach der Mautstation wird es dann richtig steil. 10, 11, 12 Prozentpunkte zeigt der Garmin … jetzt sind wir in den Bergen! Allerdings relativieren sich die Steigungen auf einem eBike, da ja jedes Rad unterschiedlich starke Unterstützungsstufen hat und in der stärksten Stufe auch solche Steigungen ihren Schrecken verlieren. Rechter Hand werden wir vom Gebirgsbach der Rottach begleitet, die mit Karacho ins Tal donnert. Den wildersten Abschnitt legt dass kleine Flüsschen etwa 1 km nach der Mautstation zurück. Hier schießen die Wassermassen über einen kleinen Wasserfall, den man von der Straße aus leicht erreichen kann, nach unten. Nach 3 km und 200 hm höher passieren wir die Skistation Sutten und gleich anschließend die Moni-Alm. War die Auffahrt durch waldiges Gebiet, wird die Landschaft nun offener und es bieten sich immer wieder atemberaubende Blicke auf die umliegende Bergwelt. Die nächsten 1,5 km führt die kleine geteerte Straße über ein kopiertes Hochplateau, auf dem sich kurze Anstiege und Abfahrten die Waage halten. Danach geht´s in eine landschaftlich wunderschöne Abfahrt, auf der wir rund 50 hm verlieren und nach 2 km auf die weiße Valepp treffen. Nun fahren wir weitere 3 km durch eine spektakuläre Schluchtenlandschaft weiterhin gemäßigt bergab, bevor wir nördlich eindrehen und nun der roten Valepp hinauf zum Spitzing folgen. Doch Vorsicht, auch wenn auf dem tollen Sträßchen kaum Autos fahren, so gibt es doch immer wieder Mal Gegenverkehr … also auch hier rechts fahren!
Die Straße hinauf zum Spitzing hat eine Länge von 5 km auf der rund 200 hm bewältigt werden müssen. Sie ist ebenfalls in einem sehr guten geteerten Zustand. Ihre Steigung gleicht einem Steigerungslauf. Im unteren Abschnitt liegen wir bei rund 2%, im mittleren in etwa 6% und ganz oben, nach der landschaftlich faszinierenden und offenen Valeppalpe, in Teilabschnitten bei 10%. Oben am Spitzing angekommen empfängt uns der malerische Spitzingsee, den wir auf einem kleinen feingeschotterten Weg linker Hand umfahren, bevor wir uns in die rasante Abfahrt hinunter Richtung Neuhaus begeben. Für die 300 hm, die wir ins Tal verlieren, steht uns die gut ausgebaute Hauptzufahrtsstraße ins Spitzinggebiet zur Verfügung. Unten angekommen vollziehen wir eine 90 Grad Biegung nach links und durchqueren auf einer ruhigen Nebenstraße inmitten urbaner Zivilisation den kleinen Ort Neuhaus.
Nur wenige Minuten später stehen wir am Ufer des fantastischen Schliersees, den wir westlich auf einem sehr gut geteerten Weg umfahren. Hier gilt das Selbe wie in Bad Wiessee … Rücksicht nehmen, langsam fahren … wir teilen uns diesen Weg mit anderen Ausflüglern, Sportlern, Enten und Hunden. Während auf der vielbefahrenen Hauptstraße durch das Tal der Bär steppt, fahren wir parallel eine kleine Nebenstraße bis nach Hausham, wo wir nach Westen eindrehen und unseren finalen Rückweg zum Tegernsee antreten. Am westlichen Ortsausgang von Hausham biegen wir links in eine kleine Straße, um zum offiziellen Radwanderweg Tegernsee-Schliersee zu gelangen. Die zunächst noch geteerte Straße löst sich nach kurzer Zeit in einen fein geschotterten Weg auf, dem wir die kommenden 6 km vorbei am Wallenburger Kogel folgen. Das Gelände ist stark kopiert und führt in erster Linie durch waldige Abschnitte, die gerade im Sommer kühlenden Schatten spenden. Nach diesem stetigen Auf und Ab erreichen wir Ostin. Hier hat uns der Teer wieder und es geht auf dem Radweg an der Schliersee Str. entlang Richtung Gmund. Nachdem wir uns durch den Verkehrsknotenpunkt hindurchgemogelt haben, setzen wir unsere Radwegroute fort und folgen der Wiesseer Str. auf dem perfekt ausgebauten Fahrradweg, die finalen 4 km zurück nach Bad Wiessee.